Eines Tages blieb ein Junge namens Liam mit seinem elektrischen Rollstuhl am Mittelmeer im Sand stecken. Vier erwachsene Männer waren nötig, ihn wieder auszugraben. Diesen Helfern – darunter einige Ingenieure – ging das Erlebnis so nahe, dass sie sich zusammen taten, um eine Lösung zu finden. Dies war der Startschuss für das Projekt „LIAM“, gefördert von der Sparkassenstiftung Zukunft für die Stadt Rosenheim.
Hinter dem Projekttitel steckt ein neuartiges Konzept für einen Rollstuhl, entwickelt von einem Studierenden-Team der Technischen Hochschule Rosenheim: Verschiedene Technologien wie Leichtbau, Autonomes Fahren, Tele-Medizin, E-Mobility, Kommunikationstechnik, Infotainment fließen hier ein. Deswegen kann der neue Rollstuhl laut TH Rosenheim die Hürden des Alltags selbständig meistern.
Mobilität trotz körperlicher Einschränkung
Einfache Unternehmungen, etwa Einkaufen, sind für Menschen im Rollstuhl ohne Begleitperperson oft nicht möglich. Denn überall lauern Hindernisse. Schon eine Bordsteinkante ist ohne Hilfe unüberwindbar. „LIAM“ soll hier Abhilfe schaffen. Das spezielle Forbewegungsmittel soll allen Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen – ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Wegen des demographischen Wandels könnte das in Zukunft immer mehr Menschen betreffen: Denn wer möchte im Alter auf Unternehmungen und soziale Kontakte verzichten – gerade wenn man alleine lebt?
„LIAM“ für alle
Angesiedelt bei der Abteilung „Forschung und Entwicklung“ an der Technischen Hochschule Rosenheim entwickelte ein interdisziplinäres Studierendenteam das neuartige Rollstuhl-Konzept: Dieses wird nicht nur individuellen Anforderungen gerecht. Auch der finanzielle Aspekte ist berücksichtigt, damit der Rollstuhl einer breiten Masse zugänglich gemacht werden kann. So sollen zum Beispiel zukünftig die Komponenten und Pläne über eine Open-Source-Plattform der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Weitere Infos unter https://projekte.th-rosenheim.de/forschungsprojekt/795-liam.