Ob Smartphone, Tablet oder Computer – immer mehr Kinder und Jugendliche nutzen fast täglich die neuen Medien. Auch im Schulalltag gewinnen die neuen Kommunikationskanäle an Bedeutung. Doch wo verläuft die Grenze zwischen notwendiger Medienkompetenz und sozialem Missbrauch wie Mobbing, Sexting & Co.? Und wieviel Mobilfunkstrahlung ist den Menschen zumutbar, insbesondere unseren Kindern?
Diesen Fragen ging die Fachtagung „WLAN, Mobilfunk, Medienkompetenz. Risikoarme Nutzung der digitalen Medien“ kürzlich auf den Grund. Zu der Veranstaltung hatten die Sparkassenstiftungen Zukunft für die Stadt und für den Landkreis Rosenheim gemeinsam mit neon – Prävention und Suchthilfe Rosenheim eingeladen. Rund 100 Gäste, Pädagogen, Lehrer und Eltern kamen ins Kommunikationscenter der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, um sich über das Thema Mediengesundheit zu informieren.
„Handy einfach öfter mal ausschalten“
Klaus Scheler, promovierter Physiker und Dozent an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg für Lehramtsstudierende, ging auf die Gesundheitsrisiken der Mobilfunkstrahlung ein, wie sie in den letzten zehn Jahren in der wissenschaftlichen Forschung diskutiert werden. Er berichtete über seine Arbeit mit Studierenden, die mit eigenen Untersuchungen diesen Risiken nachgegangen sind. Scheler zeigt auf, welche Möglichkeiten bestehen, Vorsorge zu betreiben: „Schalten Sie Ihr Handy einfach öfter mal in den Flugmodus und das WLAN zu Hause auch mal aus, wenn Sie es nicht benötigen – vor allem nachts“, empfahl der Experte. In einem Experiment gab er einen Ausblick auf die Zukunft der Funktechnologien, die auch mit LED-Lichtübertragung sehr gut funktionieren kann.
Uwe Buermann, pädagogisch-therapeutischer Medienberater sowie Mitbegründer und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Pädagogik, Sinnes- und Medienökologie (IPSUM), ging auf die Bedeutung und Auswirkungen von Smartphones im Jugendalter ein. Er beschrieb einige gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche bei unkontrolliertem Medienkonsum wie Schlafmangel und Konzentrationsstörungen. Buermann sprach sich zudem für eine „echte Medienökologie“ aus und empfahl einen sehr bewussten Einsatz von digitalen Medien, allerdings erst ab dem Jugendalter.
Mediengesundheit ist Zukunftsthema
„Das Thema Medien und Mediengesundheit ist natürlich ein Zukunftsthema. Deswegen haben wir die Fachtagung wieder gemeinsam mit neon – Prävention und Suchthilfe Rosenheim organisiert“, sagte Alexa Hubert, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Sparkassenstiftungen Zukunft. „Die Besucherzahl und die positive Resonanz von Seiten der Besucher sprechen dafür, dass der Informationsbedarf zu diesem Thema in der Region hoch ist“, meinte Benjamin Grünbichler von neon – Prävention und Suchthilfe Rosenheim, der die Veranstaltung moderierte.
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